Kultureller Austausch vollzieht sich heute vor dem Hintergrund
eines radikalisierten politischen und kulturellen Internationalismus.
Die verschärfte Bezugnahme aufeinander im Zeichen mehr oder
weniger dynamischer Vorurteilsstrukturen prägt den Dialog,
die gegenseitige Infragestellung wie die Konfrontation. Kultureller
Austausch ist ein Ringen um ein dialogisches Verhältnis.
Das ITI und sein Festival Theater der Welt initiierten eine Begegnung
von Künstlern aus dem Mashriq und dem deutschsprachigen Kulturraum.
Sie luden zwei internationale Gastspiele und Werkstattgruppen ein
zur Annäherung an Zeichen, Bilder, Masken, Themen, Stoffe,
Mythen und Geschichten, die im jeweiligen kulturellen Kontext der
Teilnehmer von Bedeutung waren und die von den Teilnehmern mitgebracht
und vorgestellt wurden. Es ging dabei um zeitgenössische Stoffe
und zeitgenössische Formen des Theaters. Ziel war das vorsichtige
Ausleuchten möglicherweise durch Vorurteile und Ordnungssysteme
verstellter Wissensräume, die zum gegenseitigen Nutzen der
Teilnehmer erschlossen werden konnten.