Zum Tanzen bedarf es weder des Stifts noch der Feder,
notwendiges Instrument ist einzig der menschliche Körper.
Wer tanzen kann, kann auch laufen.
Aber der Tanz fordert mehr von denen, die ihm dienen. Es braucht
einen starken Willen, um eine lange und schwierige Ausbildung durchzuhalten.
Doch diese Form der Askese stärkt den Charakter so (sehr) wie
sie die Glieder weich macht. Die Anstrengungen, die man als Opfer
bringt, werden hundertfach vergolten. Keine Freiheit kommt der gleich,
welche aus der Beherrschung des Körpers durch den Geist entsteht.
Für uns Khmer ist der Tanz in seiner höchsten Form auch
ein Weg sich den Göttern zu nähern. Tanz ist Gebet. Er
wird zum unverzichtbaren Ritus, wenn in der Welt alles seinen guten
Gang gehen soll, er erhebt uns auf die Ebene des Übernatürlichen.
Mögen an diesem internationalen Tag des Tanzes die Tänzerinnen
des Königlichen Balletts von Kambodscha unser aller Fürsprecher
sein!
Möge der Tanz dazu beitragen, die Ausübung der Toleranz
zu verbreiten, derer die Menschheit in diesem Jahr 2006 so sehr
bedarf.
Norodom Sihamoni wurde am 14. Mai 1953 als Sohn seiner königlichen
Hoheiten Norodom Sihanouk und Norodom Monineath Sihanouk in Phnom
Penh geboren.
Nach der Ausbildung und dem Studium im Bereich des klassischen Tanzes
in Prag, hatte er eine Professur für klassischen Tanz und künstlerische
Pädagogik an den Konservatorien Marius Pepita, Gabriel Fauré
und W.A. Mozart in Paris inne. Gleichzeitig ist sein Interesse am
Tanz auch tief verwurzelt mit den Traditionen seines Heimatlandes
Kambodscha und dem khmerischen Tanz, für deren Repräsentanz
und Vermittlung im Ausland er sich einsetzt. In diesem Zusammenhang
war Norodom Sihamoni Präsident der Akademie für khmerischen
Tanz in Frankreich, künstlerischer Direktor der Balettgruppe
"Deva", sowie General-Direktor und künstlerischer
Direktor der königlichen khmerer Gesellschaft für Film
"Khemara Pictures". In dieser Zeit kreiert er die Werke
"Rêve" (Traum) und "Les quatre éléments"
(Die vier Elemente).
Neben seinen künstlerischen Aktivitäten, wurden Norodom
Sihamoni aufgrund seiner Stellung als Kronprinz auch politische
Aufgaben zu teil. So war er 1992 ständiger Vertreter seines
Landes bei der UNO und wurde ein Jahr darauf bis 2004 zum Botschafter
Kambodschas bei der UNESCO berufen.
Seit dem 14. Oktober 2004 ist Norodom Sihamoni König von Kambodscha,
nachdem er von den Mitgliedern des Thronrats einstimmig zum Nachfolger
seines Vaters gewählt worden war.