Surveillance Blackbox QuestionsInterdisziplinäres Labor zu Bewegung und Kontrolle
"Eine interdisziplinäre Groteske" - Text von Leon Hempel
Ob öffentlicher Raum, Telefonieren, Banking, Internet - Videokameras,
Scanner, Datenbanken erfassen millionenfach Bewegungen, persönliche
Daten, Verhaltensweisen. Komplexe Rechensstrukturen filtern Bilder- und
Datenströme, gleichen mit Normativen ab, entwickeln Algorithmen und
Raster. Am Ende soll das System hinter dem Kamera-Auge den Beleg der Straftat,
das Bild des Täters, die Warnung vor dem Gewaltakt liefern. Was erzählen die Bilder von James Bulger, die die Entführung
des Zweijährigen aus einer Shopping Mall in England belegen, aber
die tragische Unfähigkeit der fürsorgenden Kamera offenbaren,
seine Ermordung zu verhindern? Im künstlerischen Explorieren des Systems entsteht ein Spiel mit der Wahrnehmung, dem Pathos der Bilder, Fürsorge und Sicherheitsversprechen. Und die allgegenwärtige Kontrolle, das allumfassende System verschiebt sich ins Groteske. Im Tesla Berlin befragen die Choreografin Isabelle Schad, Leon Hempel (TU Berlin), die Videokünstlerin Andrea Keiz, die Perfomer Sybille Müller und Eduard Mont de Palol die Blackbox Surveillance. Für künstlerische und konzeptionelle Beratung steht der international renommierte Medienkünstler Chris Kondek dem Team zu Seite. Ein interdisziplinäres Labor, initiiert durch das Internationale Theaterinstitut (ITI) im Rahmen der Projektreihe "Bewegungsmelder", vom 10. bis 21. Dezember 2007.
Weitere Informationen: www.iti-germany.de
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