Presseinformation vom 09.09.2008

Kulturrat alarmiert: Bundesländer wollen Künstlersozialversicherung abschaffen

Mit einer heute verbreiteten Eilmeldung alarmiert der Deutsche Kulturrat die Künstler, ihre Verbände und Netzwerke. In einer gestern beschlossenen Empfehlung von Ausschüssen des Bundesrates heißt es "Der Bundesrat fordert, dass die Künstlersozialversicherung abgeschafft oder zumindest unternehmerfreundlich reformiert wird." Eine Abstimmung hierzu steht bereits auf der Tagesordnung der Bundesratssitzung vom 19. September. Wenig Zeit bleibt also, um die Künstler zu aktivieren, denn zweifellos ist die Künstlersozialversicherung als eine der wesentlichen sozialen Errungenschaften, welche in den prekären Arbeitsverhältnissen vieler Künstler und Publizisten wenigstens Krankenversicherung und geringe Rentenbeiträge ermöglicht, vehement verteidigt.

Das Internationale Theaterinstitut, welches auf internationaler Ebene entscheidend an der Ausgestaltung der UNESCO-Übereinkunft zur kulturellen Vielfalt mitwirkte, sieht seine Verantwortung auch darin, vor einer Entwicklung zu warnen, in der mit einer immer weiteren Schwächung der sozialen Basis von Künstlern und Kulturakteuren auch die kulturelle Vielfalt bedroht ist. Die Abschaffung der Künstlersozialkasse würde bedeuten, die Arbeit selbständiger Künstler und Publizisten alleinig den Marktgesetzen zu unterwerfen - in der Konsequenz ein enormer Schaden für die Kulturnation Deutschland und die Vielfalt der Stimmen in der demokratischen Debatte dieses Landes.

Das deutsche Zentrum des ITI, welches aktuell mit dem Fonds Darstellende Künste die "Studie zur Lage von professionellen Theater- und Tanzschaffenden" vorantreibt, wird sich in seinen vielfältigen Kontakten auf kulturpolitischer und künstlerischer Ebene gemeinsam mit den Kulturverbänden dafür engagieren, Künstler und Kulturschaffende für den Erhalt der Künstlersozialkasse zu mobilisieren.

 

Der Abschnitt in der Empfehlung für den Bundesrat hier zum Download [pdf 800 kb]


www.kulturrat.de / www.iti-germany.de

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