Pressemitteilung vom 14.3.2007

Bundesverdienstkreuz für Manfred Beilharz

Der Intendant des Hessischen Staatstheaters und Präsident des Internationalen Theaterinstituts Dr. Manfred Beilharz wurde am gestrigen Dienstag, 13. März 2007, mit dem Verdienstkreuz am Bande des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland ausgezeichnet.

Im Namen des Bundespräsidenten und des Hessischen Ministerpräsidenten überreichte der Hessische Staatsminister für Wissenschaft und Kunst, Udo Corts, die Auszeichnung in der Hessischen Staatskanzlei in Wiesbaden. Mit der hohen Auszeichnung werden das beispielgebende berufliche Wirken von Manfred Beilharz und seine vielfältige internationale kulturpolitische Tätigkeit gewürdigt.

Seit der Spielzeit 2002/2003 leitet Manfred Beilharz das Hessische Staatstheater Wiesbaden und ist künstlerischer Leiter der "Internationalen Maifestspiele". Bereits während seiner Intendanz in Bonn (1991-2002) begründete er die Theaterbiennale "Neue Stücke aus Europa", die nunmehr in Wiesbaden ausgerichtet wird. Im Jahr 2002 wirkte er als Künstlerischer Leiter des ITI-Festivals "Theater der Welt" in Bonn/Düsseldorf/Duisburg/Köln. Diese Festivals und mit ihnen die Theaterarbeit an den von Beilharz geleiteten Theaterhäusern in Bonn und Wiesbaden haben sich als feste Größen in der nationalen und internationalen Theaterlandschaft entwickelt.

Der Dramatiker Tankred Dorst, langjähriger künstlerischer Weggefährte des Geehrten, zeichnete in seiner Laudatio das Bild eines rastlos Wirkenden, der gleich "Napoleon auf Elba", so Dorst, immer sein Umfeld - das Theater und sein kulturpolitisches Umfeld - bearbeite und solange umgestalte, bis es seinen Vorstellungen - hier: von der internationalen Kunst der Theaterproduktion - entspricht.

Jochem von Uslar, über viele Jahre als Kulturdezernent in Bonn kulturpolitischer Partner des damaligen Generalintendanten Beilharz, würdigte in seiner Rede den umfassend wirkenden Theaterleiter, der in allen Sparten und Bereichen Entwicklungen vorantreibt - auf dem künstlerischen Feld wie in der Verwaltung des Theaterbetriebes, im Zusammenspiel mit den Künstlern, im fairen Umgang mit der Kulturpolitik und stets mit Blick auf das Publikum, dem die Theaterkunst diene.

In seiner Dankesrede verwies Manfred Beilharz insbesondere auf die Arbeit im Internationalen Theaterinstitut (ITI), dessen Präsident er seit 2002 ist. Neben der Aufgabe der Vertretung der Interessen der Theaterleute weltweit gewinnen die internationalen Projekte des ITI, so die Theaterarbeit in Konfliktgebieten, die politische Vermittlungsarbeit von Künstlern oder die Kooperation zwischen europäischen und afrikanischen ITI-Zentren immer größere Bedeutung. Auf diese Weise nimmt Theater mit seinen künstlerischen Mitteln auch eine politische Funktion in der Welt wahr. Zum Erreichen der Ziele des 1946 auf Betreiben der UNESCO gegründeten ITI - für die Völkerverständigung und den Erhalt des Friedens zu wirken - leisten diese Projekte konkrete Beiträge an politischen, religiösen und kulturellen Brennpunkten in der Welt.

Dr. Manfred Beilharz, Jahrgang 1938, studierte Germanistik, Theaterwissenschaften und Rechtswissenschaften in Tübingen und München. Nach dem zweiten juristischen Staatsexamen und der Promotion mit einer Arbeit über Theater- und Urheberrecht begann er seine Laufbahn als Regieassistent an den Münchener Kammerspielen. Stationen als Intendant waren für Beilharz Tübingen (1970-1975), Freiburg (1976-1983), Kassel (1983-1991) und Bonn (1991-2002). Seit der Spielzeit 2002/2003 leitet Manfred Beilharz das Hessische Staatstheater Wiesbaden und ist künstlerischer Leiter der "Internationalen Maifestspiele" und des Festivals "Neue Stücke aus Europa".

Manfred Beilharz ist Vizepräsident der Hessischen Theaterakademie, Mitglied der Akademie für Darstellende Künste Frankfurt/Main, Mitglied der Europäischen Theaterkonvention (Sitz Brüssel und Paris) sowie Präsident des Internationalen Theaterinstituts (ITI, Sitz Paris) und des deutschen Zentrums des ITI, Berlin.


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Michael Freundt
Pressearbeit ITI