Pressemitteilung vom 13.11.2006

Tagung des deutschen ITI-Zentrums in Leipzig

Das deutsche Zentrum des Internationalen Theaterinstituts (ITI) hat am Wochenende seine Jahrestagung in Leipzig abgehalten, in deren Rahmen das ITI in Zusammenarbeit mit der euro-scene Leipzig zwei öffentliche Podiumsdiskussionen veranstaltete. Zum Thema "Vom Gesamtkunstwerk zum entgrenzten Theater" diskutierten Nike Wagner (Kunstfest Weimar), Barbara Mundel (Theater Freiburg i. Br.), Fabrizio Cassol (Gent) und Paul Koek (De VeenFabriek, Leiden) die Tendenzen zur verstärkten Durchdringung von Text, Körperausdruck und Musik und zur Aufhebung der klassischen Spartentrennungen im gegenwärtigen Theater.
Unter dem Titel "Bewegungsmelder" betreibt das deutsche ITI in einer seiner Projektlinien eine Recherche zu Theater, die sich mit Überwachung und Kontrolle im öffentlichen Raum beschäftigt und lud in Leipzig Vertreter aus Technik, Wissenschaft und Politik mit Künstlern aus Deutschland und den USA zur Diskussion.
Das ITI als Theaterorganisation der UNESCO engagiert sich weltweit für den Schutz der kulturellen Vielfalt und für die Zusammenarbeit zwischen den Theaterkulturen. Das deutsche ITI-Zentrum mit Sitz in Berlin setzt mit eigenen Projekten maßgebliche Impulse im Weltverband. In der Jahresversammlung wurden die Arbeit der Fachkommissionen und Arbeitsgruppen ausgewertet sowie die nationalen und internationalen Arbeitsebenen koordiniert. Für das ITI-Festival "Theater der Welt" informierte der Kurator des nächsten Festivals 2008 in Halle, Torsten Maß, über den Stand der Vorbereitungen und die konzeptionelle Ausrichtung.
Die Mitgliederversammlung wählte einen neuen Vorstand. Ihm gehören an: Laura Bermann (Musikdramaturgin, Berlin), Stephanie Gräve (Dramaturgin, Bonn), Harald Müller (Verlagsleiter von Theater der Zeit, Berlin), Irina Pauls (Choreografin, Freiburg), Jürgen Schitthelm (Direktor der Schaubühne am Lehniner Platz Berlin), Bettina Sluzalek (Künstlerische Geschäftsführerin des Theaterhauses Stuttgart), Alexander Stillmark (Regisseur, Berlin) und Ann-Elisabeth Wolff, (Festivalleiterin der euro-scene Leipzig). Der Präsident der deutschen ITI-Sektion, Manfred Beilharz (Intendant Staatstheater Wiesbaden), der auch dem Weltverband vorsteht, sowie der Vizepräsident Roberto Ciulli (Intendant Theater an der Ruhr, Mülheim) führen ihre Arbeit im Präsidium fort. Der zweite Vizepräsident Volker Ludwig kandidierte nicht mehr für eine neue Amtszeit. Als sein Nachfolger wurde Martin Roeder-Zerndt, Intendant des Theaters Heilbronn, gewählt.

Wir würden uns freuen, wenn Sie in Ihrem Medium über die Veranstaltungen berichten können und stehen Ihnen für weitere Fragen gern zur Verfügung.

Mit freundlichen Grüßen
Michael Freundt