Pressemitteilung vom 27.10.2005
UNESCO-Konvention zur Kulturellen Vielfalt ist verabschiedet - das Internationale
Theaterinstitut arbeitet für die Umsetzung
In der letzten Woche, am 20. Oktober 2005, hat die UNESCO-Generalkonferenz
das
"Übereinkommen zum Schutz und zur Förderung der Vielfalt
kultureller Ausdrucksformen" verabschiedet.
Über zwei Jahre haben die Repräsentanten vieler Staaten, aber
auch die Vertreter von Künstlernetzwerken und Nichtregierungsorganisationen
um diese Konvention gekämpft. Nun wurde sie mit 48 Stimmen gegen
zwei Stimmen (USA und Israel) verabschiedet. Das Übereinkommen schafft
eine völkerrechtlich verbindliche Grundlage für das Recht aller
Staaten auf eigenständige Kulturpolitik.
Für das Internationale Theaterinstitut waren die Vertreter des Generalsekretariats
in Paris, der Präsident des ITI, Manfred Beilharz und als Beobachter
und Sprecher der Regisseur Dieter Welke bei den verschiedenen Verhandlungen
und Meetings präsent.
Aus ihren Schilderungen vom Verhandlungsverlauf und den Ergebnissen wird
auch deutlich, wie viel noch für die Umsetzung der Konvention getan
werden muss. Denn die Konvention tritt erst in Kraft, nachdem 30 Staaten
sie ratifiziert haben. In diesem Moment beginnt das Engagement für
die Ratifizierung in den Staaten selbst: Was leistet die Konvention? Welche
Konsequenzen hat sie für die nationalen Kulturpolitiken?
Deutschland gehörte zu den stärksten Befürwortern, es sollte
auch zu den ersten Staaten gehören, die die Konvention ratifizieren.
Das Internationale Theaterinstitut stellt seinen Weltkongress - vom 22.
bis 29. Mai 2006 in Manila / Philippinen - ganz in das Zeichen dieses
Themas:
"Mobilizing Cultural Diversity to achieve the UN Millenium Goals"
wird dieser 31. Weltkongress überschrieben sein, der mit einer internationalen
kultur- und entwicklungspolitischen Konferenz beginnt und von UNESCO Generalsdirektor
Koïchiro Matsuura eröffnet wird. Die Unterstützung des
ITI Weltkongresses wurde gleichfalls in Paris in einer Resolution - übrigens
gleich im Anschluss an die Abstimmung über die Konvention zu Kulturellen
Vielfalt - festgehalten.
Das Deutsche Zentrum des ITI nutzt seine Jahrestagung - am 12. / 13. November
2005 im Maxim Gorki Theater Berlin - für eine Debatte zum Thema,
die Theaterleute und Publikum gleichermaßen erreichen soll.
ACHTUNG: TERMIN AKTUALISIERT
Am Sonntag, 04. Dezember laden Internationales Theaterinstitut und
Maxim Gorki Theater zur Matinee
"Theater zwischen den Mahlsteinen des Marktes?" - eine Podiumsdiskussion
mit Prof. Joost Smiers (Universität Utrecht, Autor von "Arts
Under Pressure: Protecting Cultural Diversity in the Age of Globalisation"),
Dr. Manfred Beilharz (Präsident des ITI, Intendant des Hessischen
Staatstheaters Wiesbaden), Dr. Cornelia Dümcke (Kulturökonomin,
Culture Concepts). Moderation: Dieter Welke (Regisseur, Dramaturg)
Langfristig werden auf internationaler Ebene die nationalen Zentren des
ITI dem geplanten Observatorium der UNESCO mit Berichten über die
Situation der Künste und der Künstler zuarbeiten. Das deutsche
ITI hat - gemeinsam mit anderen deutschen Kultur-NRO - eine Arbeitsgruppe
"Cultural Diversity" eingerichtet, die seit anderthalb Jahren
die Verhandlungen begleitet und die Diskussion in die Öffentlichkeit
der Künstlernetzwerke trägt.
Über die Information zu unseren Aktivitäten in Ihren Medien
wären wir Ihnen dankbar und stehen für weitere Informationen
gern zur Verfügung.
Mit freundlichen Grüßen
Michael Freundt
Presse- und Öffentlichkeitsarbeit ITI
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