Pressemitteilung vom 08.12.2004

Ukraine - Hoffnung Theater - Veranstaltung in der Berliner Schillertheater Werkstatt

Schillertheater Werkstatt
Sonntag, 12.12. – 11.00 Uhr
Gespräche, Lesung, Lieder, Film
mit ukrainischen Theaterleuten aus Berlin und – live am Telefon – Kiew

"Man fühlt fast physisch die neuen Winde. Man merkt, dass wir ein Volk und keine Schafherde sind. Es wird viel gesungen und die längst bekannten Lieder, Gedichte klingen zur Zeit ganz anders. Und wenn gefragt wird, ob es draußen nicht kalt ist, ob man friert – die Demonstranten antworten: "Die Wahrheit wärmt!"
Oksana Sabuschko, Schriftstellerin
(Vize-Präsidentin des ukrainischen PEN-Zentrums)

Am 03. Dezember hat das Oberste Gericht der Ukraine eine Wiederholung der Stichwahl für Wahl des Ministerpräsidenten angeordnet. Der neue Wahltermin ist der 26. Dezember.

Nun scheint Klarheit über das weitere Prozedere zu herrschen, aber das Dunkel um Wahlbetrug und den Einfluss Russlands auf den Ausgang der Wahl hat sich nicht gelichtet. Auch, ob die nächsten Wahlen frei und fair ablaufen können und das Land demokratischen Veränderungen entgegen geht, bleibt völlig offen.

In dieser Matinee wollen wir mit ukrainischen Theaterkollegen ins Gespräch kommen. So mit Alexandre Levit und Olga Dobrozei, die vor Jahren nach Berlin emigrierten. Und mit den Künstlern des Dramatischen Akademischen Ukrainischen Nationaltheater "Iwan Franko", die soeben von einem Gastspiel aus Belorussland zurückkehrten – wo sie nicht spielten, sondern sich dem landesweiten Streik anschlossen. Live am Telefon werden sowohl der Intendant Bogdan Stupka als Repräsentant des staatlichen Theaters, wie auch die Schauspieler Anatoli Hostijew und Bogdan Benjuk ihre Sicht der Lage schildern und zum Hintergrund berichten.

Begleitet werden die Gespräche mit Lesungen. Ukrainische und Berliner Schauspieler lesen aus Texten, singen die Lieder und rezitieren aus den Gedichten von Oksana Sabuschko, Andrej Kurkow ("Ein Freund des Verblichenen" erschien bei Diogenes), Serhij Shadan, Wassyl Herrassymjuk und anderen.

Weitere Gespräche sind geplant: so mit Oksana Sabuschko und Julia Timoschenko, führende Vertreterin der Oppositionsbewegung von Viktor Juschtschenko.

Dokumentarisches Material und Filme aus der Ukraine sollen eine weiteren, bildlichen – auch anderen und differenzierteren – Einblick in die aktuelle Lage in der Ukraine geben.

In diesen Tagen wollen Berliner Theaterleute ihren Kollegen in Kiew solidarisch zur Seite stehen und Aufmerksamkeit stiften für ihr Ringen um mehr Demokratie, Initiiert wurde die Veranstaltung vom Berliner Regisseur Peter Krüger. Herzlichen Dank an Volker Ludwig und das GRIPS-Theater, welche die Schillertheater Werkstatt unkompliziert zur Verfügung stellen, und sich engagiert in die Realisierung dieser Veranstaltung einbringen.

Der Eintritt ist frei.

Wir möchten Sie dringend bitten, diese Veranstaltung durch Vorankündigungen und Berichterstattung zu unterstützen.

Weitere Informationen:

Tel. 03561 - 686730 (Peter Krüger) oder 030 - 791 16 92 (Michael Freundt, ITI)
www.dibbuk-ensemble.privat.t-online.de