Irina Pauls / Leipziger Tanztheater
escalators Interventionen
In den Strom der Fluggäste, die über Laufbänder und Rolltreppen
ihren Maschinen zueilen, mischt sich ein Pulk aus Tänzern, strebt
zurück und durchbricht die geraden Linien. Wo eben noch alles zwanghaft
in eine Richtung strebte, entsteht ein verblüffend neues Spiel mit
der Möglichkeit voranzukommen.
Gemeinsam mit der Leipziger Choreografin Irina Pauls ist die Idee zu
escalators entstanden, Ergebnis vieler Gespräche und kleinerer Projekte
unter dem Titel "Bewegungsmelder". Nun wurde ihr (gemeinsam
mit Michael Freundt) die künstlerische Koordination des Projektes
bei Theater der Welt 2008 übertragen. Zugleich entwickelt sie in
diesem Rahmen ihr eigenes Projekt - zu sehen auf dem Flughafen Halle /
Leipzig. Mit 15 Tänzerinnen und Tänzern aus der Company des
Leipziger Tanztheaters (LTT) entstehen choreografische Module, die vor
Ort, je nach Situation stets neu kombiniert werden. Dabei fasziniert die
Choreografin, wie mit ihren Bewegungen die Tänzer in den genormten
Bewegungsfluss der Laufbänder und der ums Eck laufenden Rolltreppen
des Flughafens eingreifen können, wie einem starrem Bewegungsmuster
ein lebendiges, fließendes Muster entgegentritt.
In Leipzig geboren hat sie ihr Tanz- und Choreografiestudium an der Palucca-Schule
Dresden und der Theaterschule "Hans Otto" in Leipzig absolviert.
Sie war Direktorin mehrerer Tanztheaterensembles, so des Landestheaters
Altenburg, des Schauspiel Leipzig, des Staatstheaters Oldenburg, des Theaters
Heidelberg und der Tanztheaterkooperation der Theater Freiburg/ Heidelberg
und arbeitet nun - zurückgekehrt in ihre Heimatstadt - in der künstlerischen
Leitung des LTT.
Das Leipziger Tanztheater, das 2007 sein 40-jähriges Bestehen feierte,
besteht aus drei verschiedenen Kompanien: der Juniorcompany, der von Irina
geleiteten semiprofessionellen Company und der professionellen Company
D.C. Dilligence. Profi und semiprofessionelle Tänzer touren mit ihren
Produktionen regelmäßig durch Deutschland und die Welt.
Theater und Tanz
Über die Sinnlichkeit und Energie der Bewegung mit dem Zuschauer
in Verbindung treten. Dabei Alltagsgesten und Rituale der Menschen in
den Fokus nehmen. Ihre verschiedenen Lebenseinstellungen sichtbar machen.
Sie einander näher bringen.
Kunst und Tanz
Durch den sich entfaltenden Körper im Öffentlichen Raum die
Distanz zum Kunstwerk verändern. Nähe schaffen durch das Lebendige,
die Tänzer Teil des Werkes werden lassen, die Architektur erfahrbar
machen.
Sprache und Tanz
Die Figuren in neuen Theatertexten durch die pure tänzerische Bewegung
beseelen. Das Unsagbare der unbewussten Dimension formulieren, die ganz
andere wortfreie Sprache öffnen zu neuen Horizonten: Tiefe geben,
sensibilisieren, mit sich selbst konfrontieren.
Irina Pauls
Mit Irina Pauls (Choreografie), Roswita Adler, Katja Barufke, Leonore
Bösch, Julia Buchterkirchen, Sonia Castallanos, Anne Dietrich, Charlotte
Gschwandtner, Ronny Hoffmann, Annegret Majer, Lilian Mosquera, Nina-Marie
Niedermaier, Juliane Raschel, Ute Schmidjörg, Axel Schwemmer, Bathseba
Sienknecht, Julia Schröder, Anna Volkland, Uta Stamm und Roland Schubert
www.leipzigertanztheater.de
21./22., 28./29. Juni, 5./6. Juli 2008 auf dem Flughafen Halle/ Leipzig
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