Yunna Long
escalators Interventionen
Wenn eine chinesische Choreografin im öffentlichen Raum tanzt, dann
ist das in ihrer Heimat schon ein politisches Statement. In Halle, im
freien Westen, wird der Tanz der Yunna Long - ein Spiel mit kulturellen
Mustern zwischen Asien und Europa - zum Spiegel des Fremden, indem wir
unsere eigene Unfreiheit entdecken können.
Die Mischung aus traditionellem chinesischem Tanz und Moderne Dance prägt
den außergewöhnlichen Tanzstil von Yunna Long. In ihrem Solo
wird sie den Kontrast zwischen Hektik und Gelassenheit, zwischen Asien
und Europa, zwischen Alltagspflicht und Ungebundenheit umspielen. Passanten,
Kunden, Bürger begegnen ihrem tanzenden Spiegelbild. Zufällige
Objekte ihrer Beobachtung werden sie spontane Themen ihres Tanzes. Yunna
greift die Bewegungen, die sie umgeben, auf, verwandelt sie in ihre eigene
Tanzsprache und schenkt den Passanten kleine Impulse, die sie aus ihrem
geplanten Weg lenken, von ihrer rastlosen Eile befreien - für einen
kleinen Moment.
Yunna Long wurde in Wuhan (China) geboren, im klassischen chinesischen
Tanz ausgebildet und begann mit 10 Jahren zu tanzen. Nach der Öffnung
Chinas ging sie, wie viele andere Tänzer auch, nach Shenzen und arbeitete
als Tänzerin und Choreografin. Sie wurde Mitglied der ersten Company
für Modern Dance in Guangzhou, wo sie auch heute noch engagiert ist.
1996 gewann sie den Paris Modern Dance Prize und begann 1999 ihre Arbeit
als Choreografin. Mit ihrem Stück "Linglei Unusual" (2000)
wie auch mit den Tanzproduktionen der Guangdong Modern Dance Company tourt
sie international.
StadtCenter "Rolltreppe" und WÖHRL/ Haus des Buches
ab 16. Juni öffentliche Proben, 21.- 28. Juni Performances
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